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Backes_zu_Hahn Die Geschichte der Gemeinde

Hahn im Taunus

von seinen Anfängen bis zur Stadtgründung Taunusstein 1971






Jägerheim Eiserne_Hand Aarstraße












Die Hahner Mühle (Herrmannsmühle oder früher auch Pfennigsmühle genannt)



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Im Jahre 1610 wird erstmalig die "Hahner Mühle" urkundlich genannt. Ihr Gründungsjahr ist nicht bekannt. Die Mühle muss jedoch schon längere Zeit vorher bestanden haben, vermutlich seit ungefähr dem Jahr 1500.

Am Osterdienstag des Jahres 1610 verkauften jedenfalls die Eheleute Georg und Dorothea Brosius aus Mossbach am Rhein ihre "Mahlmühl im dorff zu  Hahn" für 760 Gulden an Bernhard Koeth von Wanscheid. Ein nachfolgender Koeth, nämlich Johannes Friedrich Koeth, übergab die Mühle an den Grafen Johann von Nassau als Gegenleistung für einen landesherrschaftlichen Freibrief, den er sich für seinen neu gegründeten Koeth´schen Hof geben ließ.

Johann von Nassau wiederum "vererbleihte" die Mühle an Casper Weihs aus Wehen, der dafür jährlich 12 Malter Korn und ein fettes Schwein, das sogenannte Mühlschwein, als Pacht zu entrichten hatte. Als die Grafen von Nassau im Jahre 1680 in nächster Nähe der Mühle eine Eisenhütte errichteten, gab es viel Streit wegen der Wasserrechte an der Aar. Im Jahre 1703 wurde die Mühle daher "wegen der schmelzhütten" abgebrochen und, wie es wörtlich heißt, "weiter gegen Bleidenstadt gerückt". Sie erhielt damit ihren Standort, den sie bis zur Aufgabe die Mühlenbetriebes inne hatte.

Bis 1714 war dann ein Melchior Thiel Erbleihmüller. Ihm folgte dann sein Schwiegersohn Johannes Caspar Ring, in dessen Familie die Mühle bis 1788 verblieb. Danach gehörte die Mühle Angehörigen der Familie Pfennig.

Im Jahre 1827 erwarb der Müller Georg Herrmann die Mühle. Seit dieser Zeit befindet sie sich in Besitz der Familie Herrmann, die sie in den Folgezeiten neu aufbaute und zu einem modernen Mühlenbetrieb gestaltete.

Bis etwa 1927 wurde das Getreide mit dem firmeneigenen Fuhrwerk bei den Landwirten der Umgebung abgeholt und als ‚Vermahlenes’ zurückgebracht.

Um 1930 firmierte die Hahner Mühle
in öffentlichen Verzeichnissen (wie Telefonbücher) als "Kunstmühle" mit den Gebrüder Herrmann als Eigentümer. Als Kunstmühle wurden ab dem 19. Jahrhundert Mühlen bezeichnet, die einen (für damalige Zeit) besonders hohen technischen Standard aufwiesen. Der Wortbestandteil "Kunst" bezieht sich auf die "Ingenieurskunst", also die Technik. Maßgeblich für die Auszeichnungg Kunstmühle war oft, dass die alten Mahlgänge mit Mühlsteinen durch moderne Walzenstühle ersetzt wurden. Damit einher ging of das Ersetzen der alten Wasserräder durch modere Turbinen oder die Verwendung von Dampfmaschinen und Elektromotoren zum Antrieb.

1990 wurde die Mühle zum modernen Geschäftszentrum ausgebaut. Das alte Mauerwerk am Hauptgebäude (das ehemalige Wohngebäude) ist noch erhalten.